Equipment für den Userzugang

Nachdem jetzt die Gerlitze QRV ist und auch der 5GHz-Userzugang auf 5820MHz sendet, stellt sich die Frage „Was benötige ich, um auch im HAMNET QRV zu sein?

Sichtverbindung mit dem Sender beim „Englischen Turm“ auf der Gerlitze

Das ist das Einzige, bei der man keine Option hat. Ohne direkte Sichtverbindung geht nichts. Daher nehme man einfach ein Fernrohr und schaue von dort, wo der Standort des Usergerätes anvisiert ist, auf die Gerlitze hoch, ob der Turm zu sehen ist.

Sender beim
Sender auf der Gerlitze beim „Englischen Turm“
Bildverweis: Fa. NetCompany

Wenn dem so ist, dann gibt es prinzipiell zwei Möglichkleiten, QRV zu werden:

A) Komplettgerät 5GHz WLAN mit Option auf BW=5MHz

Dafür haben sich die Geräte der Fa. Ubiquiti bewährt. Im Speziellen für den 5GHz-Zugang geeignet ist. z.B. die Nanostation M5

Nanostation M5
Nanostation M5
Bildverweis: Ubiquiti Networks

Alle diese Geräte verfügen über einen sog. PoE-Anschluss. D.h. die Stromversorgung wird über das selbe CAT5 (oder besser) Kabel geführt, wie die Datenleitungen, Vorteil: Nur ein Kabel muss bis an das Gerät geführt werden und es ist nur ein Stecker dafür nötig. Leider ist das immer noch der Standard RJ45-Stecker, der alles andere als Wetterfest ist, aber wenn man ihn – so wie bei dem Gerät – in einen geschützten Bereich des Gerätes führt, dann hoffen wir, dass es ein paar Jahre hält, wenn der Standort nicht auf 2000m Wind und Niederschlägen ausgesetzt ist.

Das zuspielem der Stromversorgung erfolgt über den sog. PoE-Injektor (wird bei den Geräten mitgeliefert)

Versorgung mitels PoE-Injektor zwischen Computer (To LAN) und Antenne
Versorgung mitels PoE-Injektor zwischen Computer (To LAN) und Antenne
Bildverweis:Ubiquiti Networks

Die NS M5 hat einen Antennengewinn von 16dBi. Das ist für den Raum Villach mehr als ausreichend, Erfolg hat man auch mit der kleineren Loco, die 13dBi Gewinn verspricht. Wenn man aber – so wie ich – empfangstechnisch an der Grenze ist, dann gibt es auch größere Kaliber wie z.B. die NanoBeam.

Was bedeutet in meinem Fall „an der Grenze“? Ganz einfach, ich konnte OE8XGR mit -83dBm empfangen, aber es kam keine Verbindung zustande, da mich die Gerlitze nicht hören konnte. Mit der NanoBeam und deren zusätzlichen 3dB klappt die Verbindungsaufnahme problemlos. Da sieht man es wieder einmal – digital bedeutet entweder alles oder gar nichts, (fast) ohne Graubereich dazwischen.

B) Routerboard, Sender/Empfänger und Antenne separat

Dieses System wird meist beim HAMNET Backbone verwendet. Dort werden Routerboards der littauischen Fa. Mikrotik verwendet (z.B. Routerboard 433), als Sender/Empfänger sog. PCMCIA-Karten mit Chips der Fa. Atheros (nur diese haben die Option für 5MHz Bandbreite) und verschiedenste Antennen. Der 5GHz-Userzugang von OE8XGR hat übrigens beide Polarisationsrichtungen – sowohl horizontal als auch vertikal – implementiert, man hat also die freie Wahl.

Da das eine sehr große Möglichkeit an Kombinationen ergibt, verzichte ich hier auf eine weiter Beschreibung. Und da auch die Router der Fa. Mikrotik ein anderes Metier sind als die von Ubiquiti, muss jemand, der sich mit der Konfiguration derselben abmühen möchte, sowieso eine ganze Menge von Netzwerktechnik verstehen. Dafür ist dann aber eine Vielzahl mehr damit möglich als mit den „einfachen“ Nanostations. Aber für den „normalen“ User ist das sowieso nicht nötig, denn üblicherweise begnügt man sich mit einer Strecke zum Zugang ins HAMNET und muss keine „Brücken bauen“

Konfiguration der Geräte

Der Userzugang von OE8XGR verwendet die hier beschriebenen Zugangsdaten http://adl802.oevsv.at/gerlitze-hamnetatv/

Wichtig ist, dass als Name der eigenen Station das eigene Rufzeichen angegeben ist. Zu Beginn würde ich die Antenne einmal mit dem Auge zum Sender ausrichten und die Kabel anschließen (Eingang Main) Dann den PC and das Kabel schließen und mit einer IP-Adresse aus dem Default-Bereich der Antenne versehen (z.B. 192.168.1.1) und dann auf die Weboberfläche der Nanostation (http://192.168.1.20) Das Weitere ist in der Betriebsanleitung beschrieben, die Ausrichtung ist mit den am Gerät angebrachten LEDs sehr einfach möglich. Wichtig sind jedoch 3 Dinge:

  1. Im Reiter „System“ muss die Station so benannt werden, wie das eigene Rufzeichen lautet

    Bildverweis: Ch. Bodner
    Bildverweis: Ch. Bodner
  2. Die Einstellungen im Reiter „Wireless“ müssen passend geändert werden

    Bildverweis: Ch. Bodner
    Bildverweis: Ch. Bodner
  3. Als Modus „Station“ und als SSID HAMNET. Damit kann das Netz aber noch nicht gefunden werden, erst wenn man die Bandbreite auf 5MHz reduziert, so wird das Netz gefunden. Da aber das Suchen sehr lange Zeit benötigt, da eine ganze Menge an Kanälen durchsucht wird, ist es sinnvoll die QRG anzugeben. Weiters kann man noch, wenn nötig die Sendeleistung reduzieren. Wichtig ist noch zu erwähnen, dass keinerlei Verschlüsselung verwendet wird, also die Sicherheit „keine“ ist.
  4. Wenn auch das HAMNET nicht die richtige Wildnis wie das „richtige“ Internet ist, so sollte man trotzdem dem Vorschlag des Gerätes folgen und ein Passwort für die Konfiguration desselben vergeben.

Written By Fred OE8FNK

2 Comments on “Equipment für den Userzugang

  1. Christof Bodner Antworten

    Dezember 18, 2015 at 9:48

    Wenn man über die Nanostation ins HAMNET gehen möchte, muss man noch auf dem Shack-PC diese Anleitung befolgen:
    http://www.howtogeek.com/howto/windows/adding-a-tcpip-route-to-the-windows-routing-table/

    Den Befehl gibt man über die Windows-Kommandozeile ein (http://www.chip.de/news/So-starten-Sie-die-Windows-Konsole_57686352.html)
    Als „network“ ist 44.0.0.0, als „subnet mask“ 255.0.0.0 und als „gateway ip“ die IP-Adresse der Nanostation anzugebe.

    Wenn man den PC neu startet, so hat er das Routing vergessen. Ist man sich sicher, dass man diese Einstellung permanent behalten möchte, so gibt man zusätzlich die Option -p an und schon ist man mit dem Shack-PC dauerhaft ans HAMNET angeschlossen.

  2. Christof Bodner Antworten

    Dezember 18, 2015 at 10:21

    Wegen PoE ist übrigens die Leitungslänge zu beachten:
    https://forum.freifunk.net/t/poe-und-andere-fernspeisung-ueber-zu-duenne-kabel/5293

    Also die Speiseleitung möglichst kurz machen, d.h. den Injektor möglichst nahe an der Nanostation plazieren und danach kein unnötig langes Netzwerkkabel dranhängen.

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